Balthasar erklärt die letzte Station des Spaziergangs:
Was für ein Waffenarsenal ist hier im Auftrag des Fürstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim detailreich dargestellt, und das in der ganz eigenen Formensprache des
Künstlers Johann Bernhard Kamm! An alles hat er gedacht. Man sieht Büsten von Gerüsteten mit markantem Gesichtsausdruck, Wappenschilde, Hellebarden, Köcher mit Pfeilen, Lorbeerkränze, mit Federn
geschmückte Rüstungshelme, Fanfaren usw.
Auf ein besonderes Detail möchte ich Sie hinweisen: schauen Sie sich das erste Waffengebinde an der schmalen Nordseite der Hauptwache an. Rechts unter der Hellebarde mit Fahne ist ein kleiner
versteckter Widderkopf zu sehen, der auf einen starken Stab montiert ist. Möglicherweise soll er eine mittelalterliche Belagerungswaffe darstellen, einen sog. "Rammbock" oder auch "Widder", den man
zum Einreißen von Mauern und Toren benutzt hat.
Abschließend noch etwas zu Johann Kamms stilistischer Nähe zum Rokoko, einer Epoche, die Stilformen des Barock spielerisch und heiter weiterentwickelt hat. So sehen wir am ansonsten doch martialisch anmutenden Zierrat der Hauptwache schmückende Bändchen, Quasten und sogar Schleifchen – aus heutiger Sicht ein wenig amüsant, oder?
So, liebe Gäste, ich verabschiede mich nun von Ihnen und bedanke mich für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit. Ich werde wieder in meine Heimat zur Deutschen Stiftung Denkmalschutz zurückkehren. Aber Sie haben Glück, denn hier bleibt Ihnen die Schutzgemeinschaft Alt Bamberg erhalten, die Ihnen mit der Internetseite www.denkmal-bamberg.de auf Schritt und Tritt Interessantes über Ihre Denkmäler "erzählt". Klicken Sie sich also rein, wenn Sie in dieser wunderschönen Stadt unterwegs sind. In diesem Sinne "Kopf hoch, Bamberg"!
Hier erfahren Sie mehr über die ehemalige Hauptwache:
Vielen Dank!